Segelrevier

Rursee Talsperre

Mit einer Seeoberfläche von knapp 607 ha ist der Rursee neben dem Biggesee und dem Möhnesee eines der größten Segelreviere in Nordrhein-Westfalen.

Verteilt auf die Orte Rurberg, Woffelsbach, Eschauel und Schwammenauel sind dort ca. 25 Segelvereine beheimatet. Die Mitglieder stammen überwiegend aus den großen Einzugsgebieten Aachen, Köln und Bonn, aber natürlich auch aus den benachbarten Gemeinden der Nordeifel.

Angrenzend an den Nationalpark Eifel ist der Rursee von hohen Bergen umgeben. Bei gefüllter Talsperre hat er ein Niveau von 280 m über NN. Bis zum höchsten Berg, dem Kermeter, ergibt sich damit ein Höhenunterschied von ca. 250 Metern. Dies sorgt für besondere Segelbedingungen. Bei stärkerem Wind empfiehlt es sich, die Wasseroberfläche gut zu beobachten, um stärkere Böen und plötzliche Richtungsänderungen des Windes im Voraus zu erkennen und schnell darauf reagieren zu können. Da der See sich auf mehreren Kilometern durch das Rurtal windet, ergibt sich jedoch bei fast jeder Windrichtung und Stärke ein Abschnitt mit Windbedingungen, die zum eigenen Segelkönnen passen.

Am besten segelt es sich bei Nordostwind. Dann kommen häufig schönes Wetter und beste Windbedingungen zusammen, und die atemberaubend schöne Landschaft kann bei Kaiserwetter segelnd herrlich genossen werden.

Aufgrund seiner Uferlänge von 32,5 km sind bereits größere Segeltouren zu anderen Orten oder Buchten möglich. Eine Reise von Rurberg zum Strandbad Eschauel oder zum Seehof in Schwammenauel und zurück dauert bei durchschnittlichen Windbedingungen mindestens einige Stunden. Für eine ganze Seequerung unter Segeln kann man auch einen ganzen Tag einplanen.

Der Segelsport hat am Rursee eine lange Tradition. Bereits in den 50er Jahren wurden erste Segelboote auf dem Rursee gesichtet. Auch der Regattasport wird intensiv betrieben. So wurden am Rursee bereits zahlreiche Landes- und auch einige Deutsche Meisterschaften in den verschiedensten Bootsklassen ausgerichtet. Die verbreitesten Regattaklassen sind Optimist, Pirat, Finn Dinghy, Dyas und H-Boot. Pro Jahr werden durch die in der Regattagemeinschaft Rursee organisierten Segelvereine ca. 20 Regatten ausgerichtet.
Die überwiegende Anzahl der Segelsportler am Rursee geht ihrem Hobby, aber in der schönen Natur jenseits des Wettkampfsportes nach. Hier sind alle Bootsklassen erlaubt. Der Talsperrenverband hat lediglich eine Größenbeschränkung erlassen. Das Produkt aus Länge mal Breite darf einen Wert von 22 nicht überschreiten.

Boote mit Verbrennungsmotor sind am Rursee mit Ausnahme der Rursee-Schifffahrt und der DLRG nicht zugelassen. So kann man das schöne Eifelpanorama weitgehend ungestört genießen. In den letzten Jahren wurden lediglich Elektromotoren mit geringer Leistung zugelassen. Dies erleichtert für größere Segelboote das Ab- und Anlegen.

Die Steganlage des Segel-Club Bonn liegt weitgehend windgeschützt zwischen Rurberg und Woffelsbach, sodass man in beide Richtungen zu einem Törn starten kann. Woffelsbach, das Zentrum des Rurseesegelsportes, liegt in nördlicher Richtung nur einige Schläge entfernt. In südlicher Richtung geht es zum Rurberger Becken, wo den Segler wegen der hohen Berge zwar häufig schwierige Windverhältnisse, aber dafür ein beeindruckendes Panorama und das Eingangstor zum Nationalpark Eifel erwartet.