Ein Überblick über die Gründungsgeschichte

Der Segel Club Bonn feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Vereinsjubiläum. Seit einem halben Jahrhundert ist der Club ein wichtiger Bestandteil der Segelszene in der Region und hat viele erfolgreiche Segler vorhergebracht.

Die Geschichte des Segel Club Bonn begann aber schon im Jahre 1967, als eine Gruppe begeisterter Segler des höchstgelegenen Ministeriums der Bundeshauptstadt beschloss eine “Gruppe Segeln Hardtberg” (GSH) im Rahmen der Betriebssportgemeinschaft des Bundesministeriums der Verteidigung zu gründen.

Der Aufbau der Gruppe, die bald aus etwa 40 Mitgliedern bestand, machte dank des Engagements aller Beteiligten rasche Fortschritte. Im Herbst begann der erste praktische Kurs für den A-Schein in der Segelschule Büchel in Schwammenauel am Rursee. Theoretischer Unterricht fand in Bonn statt. Schon im Dezember kaufte man einen gebrauchten Vollholz-Piraten (G 1065) für 1.600 DM, aufgebracht durch “Anteilscheine” der Mitglieder in Form von zinslosen Darlehen zu je 100,– DM. Der Pirat ­Baujahr 1956 und noch mit Mako-Segeln ausgerüstet – wurde in rd. 600 Arbeitsstunden völlig überholt und am 23. Juli 1968 auf den Namen “SIMSALA” getauft.

Einen Liegeplatz fand man zunächst durch gastliche Aufnahme beim Fahrten-Segel-Club Köln (FSCK). Pläne für Stege an Baggerseen in einem zu schaffenden Erholungsgebiet (“es ist im Modell bereits fertig”) südwestlich von Köln zerschlugen sich. Der Talsperrenverband Eifel-Rur stellte 1969 zwei Plätze an einem kleinen Steg im Weidenbachtal zur Verfügung.

Aber nicht nur solche Probleme waren zu bewältigen. Eine Satzung musste ausgearbeitet und die Zuerkennung der Gemeinnützigkeit angestrebt werden. Um endgültig etabliert zu sein, fehlte nur noch die Aufnahme in den DSV. Nachdem der Antrag noch im Dezember 1969 einschließlich Mitgliederliste und Vereinsgeschichte gestellt, eine Menge Papierkrieg erledigt und die Aufnahmegebühr von 100,– DM gezahlt worden war, stand dem Beitritt am 4. Juni 1970 nichts mehr im Wege. Der Mitgliederbestand reichte bereits weit über die Hardthöhe hinaus und belief sich auf 112 Personen mit 30 Schwert-und 4 Kielbooten. Liegeplätze hatte der Verein in Rurberg am Paulushof und gastweise beim Bonner Yacht-Club (BYC) im Rheinhafen von Oberwinter.

Im November 1970 erschien eine Vereinszeitschrift: das “Topplicht”. Im März 1971, es lag noch Schnee, montierten Bundeswehr-Pioniere den ersehnten Steg am Rursee vor dem Paulushof und brachten ihn zu Wasser. Als auch die hölzernen Seitenstege mit Flugzeugzusatztanks darunter von den Mitgliedern angebracht waren, verfügte die Gruppe über 27 Liegeplätze, die für je 100,– DM pro Jahr vergeben wurden. Der Steg wurde sogleich Mittelpunkt eines regen Vereinslebens. Die Flotte des Vereins war bunt gemischt aus Jollen und Kajütbooten. Sie umfasste Typen wie z. B. Optimist,
Koralle, Lis-Jolle, Zugvogel, Fam, Flying Cruiser und Varianta. Größtes Boot: die Neptun 22 “NIKO” mit der Segelnummer 758 von Hermann Bubendey. Erste Regatten wurden gesegelt, wenn auch die Trauben noch hoch hingen.

DER ALTE STEG AM PAULUSHOF IN RURBERG

Im Laufe der Saison bereitete der fallende Wasserstand des Rursees einigen Kummer. Am oberen Ende des Stausees, an einer relativ flachen Stelle vor dem Paulushof gelegen, hatte der Steg schon verschiedentlich aufge­sessen. An einem Samstag, dem 12. Juni 1971, begann deshalb ein Unternehmen, das in die Annalen der GSH eingegangen ist. In einer Alarmaktion wurde der Steg, der nur noch 10 cm Wasser unter sich hatte, seeabwärts an seine jetzige Position verholt. Es war hier wesentlich ruhiger und landschaftlich schöner als am bisherigen Liegeplatz.

IMPRESSIONEN AUS DEN ANFANGSJAHREN

Das Jahr 1972 brachte Planungen zum Bau, einer Treppe an dem steilen Hang zum Steg – und die Frage, ob sich GSH und Förderverein angesichts ihrer Größe und der wachsenden Aufgaben und Probleme, wie etwa der Unterhaltung des undicht werdenden Stegs, noch länger in der bisherigen Form managen ließen. Überlegun­gen wurden angestellt, Abstimmungen mit der Betriebssportgemeinschaft geführt, Vor- und Nachteile abgewogen; was schließlich auf einer Mitgliederversammlung im März 1972 darin einmündete: Wir gründen einen selbständigen Club. Und damit erst beginnt  die eigentliche Geschichte des Segel Club Bonn. Schließlich wurde am 10. Januar 1973 im Duisdorfer Hotel “Kreutz” nach ausgiebiger Erörterung die Gründung des “Segel Club Bonn e. V. (SCB)” beschlossen.

Im folgenden können einige Dokumente aus der Vereinsgeschichte abgerufen werden:

Gründungshistorie SCB

SCB Festschrift 25 Jahre