Österreichische Meisterschaft 2023 am Traunsee

Nach unserer schwierigen Rückkehr ins Regattageschehen bei der Deutschen Meisterschaft am Dümmer See mit Starkwind und einigen Kenterungen im letzten Jahr, strebten wir in diesem Jahr eine Meisterschaft in der malerischen Alpenlandschaft bei leichtem Wind an. Der Austragungsort, der Traunsee, war uns noch von der Europameisterschaft 2015 in positiver Erinnerung.

Um den Feiertagsverkehr zu meiden, reisten wir bereits am Dienstag an, obwohl die Veranstaltung erst am Donnerstag startete. So nutzten wir den freien Mittwoch für eine Wanderung in der umliegenden Natur.

Unser Wohnmobil fand einen idyllischen Platz direkt an der Traun, umgeben von Bäumen, in der Nähe des Segelclubs und in Gesellschaft der anderen Segelteams.

Am Donnerstag stand die Vermessung an und wir nahmen uns die Zeit, das Gewässer in einem Probelauf zu erkunden.

Hierbei konnten wir die ersten beiden Läufe der Finn Dinghis beobachten, deren Wettbewerb bereits am Donnerstag begann.

Taktisch bevorzugt ist am Traunsee auf der Kreuz oft das linke Ufer. Dort ist es dann entsprechend voll und ein guter Start daher umso wichtiger.

Nachdem wir während der Corona-Jahre nur wenig an Regatten teilgenommen hatten, war unser Ziel, es ruhig anzugehen und Sicherheit in Manövern und Starts zurückzugewinnen.

Am Freitag war ab 10 Uhr Startbereitschaft angesetzt. Es kam jedoch zu Verzögerungen, da der Himmel bedeckt war und der Wind sich am Traunsee vorzugsweise durch Thermik einstellt. Diese entsteht durch aufgeheizte Luft über den Bergen im Süden des Sees. Im Laufe des Tages klarte es jedoch auf und es setzte sich eine leichte thermische Brise durch. Als Talsperrenkönige sind derartige Windverhältnisse unsere Spezialität. Und so kam es, dass wir etwas überraschend mit dem Plätzen 2 und 1 beginnen konnten und nach dem ersten Tag tatsächlich in Führung lagen. Damit war es mit der Lockerheit natürlich vorbei.

Der Samstag bot dann viel Sonnenschein und mehr Wind von drei bis vier Windstärken. Eine Kombination aus unglücklicher Taktik und stärkerem Wind führte dann dazu, dass wir nur noch die Plätze 10 und 8 erreichten. In der Gesamtwertung fielen wir auf den 5. Platz zurück.

Der letzte Tag begann morgens mit leichtem Regen bevor sich auch hier die Sonne wieder durchsetzte und erneut für leichte Thermik sorgte die dann im Laufe des Tages immer stärker wurde. In den beiden ersten Läufen starteten wir sehr schlecht und an der Luvtonne konnten wir jeweils die Boote hinter uns relativ einfach abzählen. Glücklicherweise fanden wir immer wieder ein Pfad nach vorne und endeten jeweils auf Platz 7.

Ein schönes Highlight hielt der letzte Lauf bereit. Als zweiter an der Luvtonne konnten wir vor dem Wind in Führung gehen und auf der zweiten Kreuz, die wir als einzige in der Mitte absolvierten, einen recht großen Vorsprung von fast 500 m heraus segeln. Den letzten Bahnschenkel vor dem Wind konnten wir dann entspannt genießen.

Insgesamt reichte dies für den vierten Platz.

Sieger wurden Stephan Fels und Patrick Ruf aus der Schweiz. Stephan ist der Betreiber der bekannten Segelmacherei VM Sails und stammt ursprünglich aus Deutschland. Die beiden hatten nur einen Punkt Vorsprung vor Detlef Hegert mit seiner Tochter Luisa und dem Titelverteidiger Peter Anders,  der Julius Raithel den Chef vom Segelmacher-Team Clown Sails an Bord hatte.

Die abschließende Preisverteilung lies dann lange auf sich warten, da bei den Finns noch zahlreiche Proteste zu verhandeln waren. Erst gegen 17:30 Uhr kamen wir los. Damit hatten wir aber den Wochenend- und Ferienverkehr abgewartet und kamen ohne weitere Verzögerung um 2:30 Uhr am Montag früh zu Hause an.

Text: Thomas Schneider

Bilder: Segel Club Ebensee

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