Regattabericht: Hackebeil vom Rursee 2014 (14. – 15.06.2014)

Mitte Juni lud der SSCR ein zum 39. Hackebeil vom Rursee, der größten Piratenregatta in Nordrhein-Westfalen. Eigentlich wäre es ja schon das 40. gewesen, aber 1996 war der Rursee leer und in dem Jahr deswegen kein Regattasport möglich.

Auch in diesem Jahr stand an der Slipbahn in Woffelsbach viel Platz für die 27 teilnehmenden Boote zur Verfügung. Immer ein Zeichen für einen niedrigen Wasserstand. In Kombination mit dem für das ganze Wochenende angesagten Nordwind deutete das auf sehr schwierige Windverhältnisse hin. In diesem Jahr war die Regatta gleichzeitig als NRW-Landesmeisterschaft ausgeschrieben. Das hatte auch einige starke Mannschaften aus dem Norden zu einer Reise an den Rursee veranlasst.

Mein Bruder Frank und Ich sind seit 1979 regelmäßig dabei. Gewonnen hatten wir in dieser Zeit viermal. In den letzten Jahren waren jedoch die amtierenden deutschen Meister Ben Uerlichs und Michael Bünten vom SSCR auf den Sieg abonniert.

Gestartet wurde dann am Samstagnachmittag mit etwas Verspätung, weil die Wettfahrtleitung viel Mühe darauf verwendete den Kurs so zu platzieren, dass möglichst faire Verhältnisse gegeben waren. Bei Nordwind steht in Woffelsbach die gr0ße Wand neben dem ABC im Weg und häufig kommen die Böen abwechselnd aus östlicher oder westlicher Richtung und wer diese auf dem falschen Schlag erwischt, der verliert viele Plätze. Im ersten Lauf konnten wir uns nach gutem Start etwas absetzen, den Vorsprung halten und den 1. Platz bis ins Ziel verteidigen. Im zweiten Lauf lagen wir dann immer unter den ersten fünf, aber ganz nach vorne gings dann erst mit einem starken Linksdreher auf der Zielkreuz den wir am besten von allen erwischt hatten.

Da der Wind gegen Abend rurseeuntypisch noch etwas aufgefrischt hatte, wurde auch noch der dritte von vier ausgeschriebenen Läufen am Samstag gestartet. Unser Start war wieder sehr gut, aber dann sind wir zu früh nach rechts gefahren und haben eine Böe von der linken Seite nicht optimal erwischt, sodass wir mit deutlichem Rückstand um die Luvtonne gingen. Auch hier konnten wir jedoch Stück für Stück aufholen und mit einer kleinen Privatböe auf der Ziekreuz wieder als erste ins Ziel fahren.

Drei Siege hintereinander, dass haben wir beim Hackebeil auch in unseren besten Jahren nicht geschafft. Als Sieger und Landesmeister standen wir damit schon nach drei Läufen fest, da der schlechteste Lauf gestrichen werden kann.

Am Abend konnten wir daher das Freibier und die leckeren Grillgerichte entspannt genießen und am Sonntagmorgen den letzten Lauf locker angehen. Auch hier lagen wir nach gutem Start immer unter den ersten drei Booten. Ganz zum Schluss sah es kurzzeitig sogar nach einem vierten Läufsieg aus, da das führende Boot an der Untiefentonne links in einem Flautenloch liegen blieb, aber auch wir blieben nicht ganz verschont und rechts konnten noch zwei Boote mit einer Böe vom Kermeter vorbeiziehen. Man kann halt nicht immer Glück haben.

So konnten wir 35 Jahre nach unserem ersten Hackebeil nochmal gewinnen und die Jugend hinter uns lassen.

Ergebnisse und einen weiteren Bericht gibt’s unter woffelsbach-rursee.de

Text: Thomas Schneider

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