Thailand Törn- und Reisebericht
Hans-Joachim Kiel (Crew)
05.08.2023-19.08.2023
Boot: Katamaran Bali 4.1
Besatzung: 5 Personen
Gefahrene Seemeilen: 270
Fahrtgebiet: Andaman Sea / Thailand
4.8.
Während und nach dem langen Flug hatte ich Probleme mit meiner linken Hüfte. Laufen ging nur noch unter Schmerzen, und ich hatte schon die Befürchtung, dass ich jetzt von Schmerzmittel leben müsste.
Dies hing wahrscheinlich mit einer schlechten Schlafposition zusammen, da ich eine Schlaftablette genommen hatte, war bei der Ankunft im Hotel wieder alles o.k. Ich war topfit, gleich in der Zeitzone und ausgeschlafen. Hier kann ich Zopiclon 7,5mg empfehlen.
Das Hotel Phanphuree Residence Hotel hat in der 6. Etage einen Swimmingpool und einen kosten-freien Abholservice von Flughafen. Ansonsten ist die Einrichtung in die Tage gekommen, aber sauber. Obwohl es direkt am Flughafen liegt, hat es dadurch keine Lärmbelästigung.
5.8.
Der Portier empfahl uns die App Bolt, mit der man am günstigen von A nach B kommt. Mit diesem Service haben Mitsegler Rüdiger und ich die Fahrt zum Yachthafen angetreten. Diese hat 250 Baht gekostet. Zum Vergleich, ein Taxi hätte mehr als das Doppelte gekostet.
Am Hafen warteten wir bei einem leckeren Essen im Restaurant auf die Freigabe des Bootes.
Dies ist eine Bali 4.1. mit der wir am nächsten Tag Richtung Pag Nga gestartet sind.
Gepäcktransport in der Marina
unser Boot
6.8.
Hier mussten wir um etliche Fischernetze herumnavigieren, bis wir am Ziel Kho Hong angekommen waren. Nach der Fahrt verstanden wir auch die Aussage des Vercharterers, dass 50 % der gecharterten Boote Probleme mit Seilen in den Schrauben haben. Drei von uns sind dann mit einem Kajak durch die Grotten, Buchten und Caves des Kho Hong für ca. 5 € pro Person gefahren, was sich sehr gelohnt hat.
mit dem Kajak unterwegs
Übernachtet haben wir per Anker bei Kho Hong. Das war ein tolles Erlebnis in dieser Umgebung zu übernachten. Um 18:00 Uhr ging dann die Sonne aus, und es war zappenduster. Grundsätzlich ist es verboten, nachts zu fahren.
Sonnenuntergang in einer atemberaubenden Gegend
7.8.
Unser 1. Ziel war der James Bond Felsen, wo wir vor Anker gingen und nicht darüber erstaunt waren, dass dieser total überlaufen war. Wir fuhren mit dem Dingi einmal um das Geschehen herum und badeten vor Ort etwas. Danach ging es weiter nach Kho Yao Noi, wo wir vor Anker gingen und dort im Restaurant gegessen haben.
Das Baden in dem Gewässer am Boot ist aus Sicherheitsgründen immer mit fahrbereitem Dingi und ausgelegtem Schwimmkörper (Rettungsring an der Leine) zu gestalten, da oft eine starke Strömung vorhanden ist.
8.8.
Heute ging es los mit Ziel Krabi. Das Wetter schlug um, und ich machte mich fertig um unter Stark-regen das Steuer zu übernehmen, wo ich dann drei Stunden im Nassen saß.
Als wir dann in Moo2 Railay Krabi angekommen waren, ließ der Regen nach.
Es existiert ein langer Steg aus Kunststoff Pontons, wo wir mit dem Dingi festmachten.
Der Strand mit Mangroven und teils mit Hotels kam ein wenig ursprünglich und runtergekommen rüber. Zwei freifliegende Papageien unterhielten uns, und an vielen Stellen gab es Rauschgift zu kaufen. Ein Restaurant sah noch vertrauenswürdig genug aus, wo wir dann auch günstig gegessen haben.
9.8.
Auf ging es Richtung Kho Phi Phi. Vorbei am Chicken Rock, Mosquito und Bamboo Island nach Kho Phi Phi in die Phak Nam Bay.
Dort konnte an einer Boje festgemacht werden.
Rüdiger und ich winkten uns ein Long Tail Boot ran, das 600 Baht (ca. 16 Euro) für die Fahrt in die City am Ton Sai Beach kostete.
Verhandeln war nicht möglich. Da sieht man wieder, was Massentourismus bewirkt.
Unser Ziel war es, in die City zu fahren und von dort zu Fuß zurückzukehren. Diese Tour führte uns durch die heute stark besiedelten und verbauten Buchten des damals schönen Strands von Kho Phi Phi vorbei und dann bergauf zu den drei Viewpoints.
Über unendlich viele Stufen konnte man die Viewpoints erreichen, von denen man das ganze Aus-maß des verbauten, ehemals wunderschönen Strandes erfassen konnte.
Da ich mein Handy an Bord gelassen hatte, ging es auf nicht ganz offiziellem Weg im wahrsten Sinne durch den Busch zurück an den Strand. Wir hatten Glück, diesen durch ein Bachbett noch vor Sonnenuntergang zu erreichen. Völlig durchgeschwitzt und mit bematschten Schuhen kamen wir dort um 18:00 Uhr am Restaurant an. Wir fuhren noch kurz zum Boot, um zu duschen. Dann konnten wir essen.
Auch hier war das Essen köstlich.
10.8
Da die Insel Kho Racha Yai mit einem Ölteppich kämpft, die auch mit auf unserem Plan stand, haben wir uns die Zeit gegönnt und Kho Phi Phi Don und Kho Phi Phi Lee einmal umrundet. Ernüchternd war der Bootsverkehr bei der Bucht, bekannt aus dem Film „The Beach“. Noch schlimmer sah es bei der Phi Ley Lagoon aus, wo man über die Boote laufen konnte. Die Lagune war hoffnungslos überlagert.
Man hätte über die Boote trockenen Fußes den Strand der Lagune erreichen können. Erschreckend!
Im Norden von Kho Phi Phi ankerten wir. Gegessen haben wir im Jasmin.
Eine Long Tail Bootsfahrt von hier (dem Norden der Insel) into City kostet 1000 Baht (ca. 27 Euro).
11.8
Wir legten früh ab und fuhren unter Segeln bei Windstärke 4 und Motorunterstützung rüber nach Kho Lanta. Dort wurde der Anker auf der Landseite bei Lanta Old Town gesetzt. Da der Boden aber sehr sandig und matschig war hielt dieser erst bei dem 8. Versuch. Nun, ich war der Ankerkasten-molch und sah danach dementsprechend aus 😊.
Spitzname: Ankermolch
12.8
Das Wetter ist regnerisch. Daher fuhren wir zum Ban Jo Fishing Pier. Dort angekommen sind Rüdiger und ich im Dingi weiter zu dem gegenüber liegenden Inseln und haben uns diese angeschaut. Hätten wir gewusst, dass es dort auch eine große Höhle gibt, hätten wir diese auch angeschaut. Lothar hat Durchfall, daher fiel er beim Abendessen im einzigen Restaurant des Ortes (dieser hatte ca. 30 Fami-lien) aus. Das Essen für vier Männer hat 1.400 Bath (ca. 35 €) gekostet.
13.8
Heute sind wir nach Kho Ngai gefahren. Segeln ist mit dem Katamaran kaum oder nur mit Motorun-terstützung möglich, da der Kurs bei halbem oder vorderlichem Wind nicht zu halten ist.
Am Kho Hai Fantasy Ressort war eine Boje frei, die wir genommen haben. Laut Reiseführer ist in diesem Gebiet das Übernachten verboten. Eine Nachfrage im Ressort ergab, dass dies aber doch kein Problem sei.
Schön an dieser Insel ist das Hausriff, das sich in etwa 200 m vor der Insel erstreckt und auch der Grund unseres Besuchs ist.
Der erste Versuch, das Riff abzuschnorcheln, wurde durch Starkregen unterbrochen. Rüdiger machte aber lustig weiter und musste von uns mit dem Dingi eingefangen werden.
Nachdem der Regen durch war und die Sonne ein wenig durchkam, war der 2. Versuch erfolgreicher. Wir starteten an diesem Strand aufwärts und ließen uns durch die Strömung Richtung Boot am Riff lang treiben.
Zu sehen gab es große Meeresmuscheln Tridacta Maxima, die ihre farbenprächtigen Lippen zur Schau stellten. Leider sind hier keine Unterwasseraufnahmen verfügbar.
Ebenso eine Muräne, Clownsfische und jede Menge anderer bunter Fische und Korallen.
14.8
Es geht unter starkem Regen und Windstärken bis 8 die 38 Seemeilen zurück nach Kho Lanta an die Pag Nam Bay.
Die Dusche wurde zeitweise nicht wirklich benötigt, da der Regen ausreichte.
Auf der Tour hat man die Grenzen eines Katamarans kennengelernt, der sich mit lautem Knallen über die höheren Wellen bewegte. Die Rettungsinsel, die so befestigt war, dass diese von oben und unten bedient werden konnte, stieß durch Wellenauftrieb mit lautem Knall gegen die Halterungen. Alle, die trocken bleiben wollten, lagen brach auf der Couch.
Da es in der Pag Nam Bay immer noch extrem regnete, blieben wir an Bord und ließen uns vom Skipper bekochen. Dieser ist noch am Abend gestürzt, und er hatte danach starke Schmerzen im unteren rechten Rückenbereich.
15.8.
Bei Bewölkung und ohne Regen starteten wir heute in den Tag. Unserem Skipper ging es mit Schmerzmitteln den Umständen entsprechend soweit gut.
Nach dem ausgiebigen Frühstück ging die Fahrt nach Koh Jao Noi, wo wir in der Bucht Pasai Beach in der Nähe von Charly’s Bar an eine Boje gingen. Bei Windstärke 3 war ein gemütliches Segeln unter wolkenverhangenem Himmel schön geruhsam möglich. In der Bucht allerdings setzte ein andauernder Nieselregen ein.
Abends ging es dann zum Rice Paddy Restaurant. Dieses wird von einem Deutschen betrieben, der seit 16 Jahren in Thailand lebt. Er nimmt sich gerne die Zeit, mit seinen Gästen das passende Gericht auszusuchen und es zu erklären. Es ist wirklich ein Erlebnis, dort einzukehren, aber auch eine etwas höhere Preisklasse.
16.8
Als wir am Morgen erwachten, war unser Schiff mit der offiziellen Government-Boje, an der es festgemacht war, um gut 200 m versetzt. Dies gab uns zu denken.
Da es Rolf nicht gut ging, fuhren wir teils mit Vorsegel, teils bei dickstem Regen nach Phuket in die Marina. Dort angekommen fuhr Rolf mit dem Taxi nach Phuket Town ins Krankenhaus.
Es wurden keine Brüche festgestellt, so kehrte er vollgestopft mit Schmerzmitteln zurück zu uns.
Abends gingen wir in der Marina essen. Bemerkenswert war dort der schmackhafte Mangoshake, der in einem 0,5 l-Glas serviert wurde.
Nachts quälten uns dann die Mücken.
17.8
Ziel heute war Kho Khai Nok. Dies erreichten wir mit Vorsegel und einer laufenden Maschine. Da hier das Ankern verboten ist und keine Boje frei war (es gab auch nur 2), mussten wir leider abdrehen und ein neues Ziel suchen. Dies war dann Rang Yai Island Phuket.
Hier fanden wir eine schöne Bucht. Eine Stippvisite auf der Insel ergab, dass das Restaurant um 5:00 Uhr schließt, daher schmissen wir den Herd an. Ich bot mich an, Eier mit Reis und Thunfisch zu ma-chen, was dankend abgelehnt wurde. Es gab dann eine köstliche Gemüsesauce mit Reis.
Die Übernachtung war schön durchlüftet und angenehm.
18.8
Heute wehte ein schöner Wind, sodass Segeln mit dem Katamaran mal so richtig möglich war. Segel gesetzt und los ging es. Ziel ist letztlich die Heimatmarina, da wir morgen bis 10:00 Uhr das Schiff verlassen müssen.
Unsere Crew
Seglerisch war dieser Törn nun kein Traum. Es geht sicher besser, aber die Landschaft ist dort mehr als beeindruckend. Da die schönen Inseln und Buchten in dieser Gegend nur per Schiff erreichbar sind, ist vielleicht ein Motorschiff für diese Besichtigungen mehr als angebracht. Alles in allem würde ich diese Tour immer wieder machen, mit vielleicht etwas mehr Zeit zum Verweilen an den schönsten Plätzen Thailands.